Der Straßenbahnhof Leutzsch liegt im Ortsteil Leutzsch, nordwestlich der Stadt, an der Rathenaustraße und wurde 1908 eröffnet.
Die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) nahm in der damaligen Bahnhofstraße den neuen Betriebshof am 24. März 1908 in Betrieb.
Es wurden zwei Wagenhallen errichtet, eine mit 110 Metern Länge und eine mit 40 Metern Länge, jeweils mit fünf Gleisen, im Stahl- und Betonbau. Zwischen der "Großen Wagenhalle" und dem Bahnhof Leutzsch, der sich gleich gegenüber befand, gibt es ein Freiabstellgleis. Vor den Hallen und um das Verwaltungsgebäude wurde eine Wendeschleife angelegt, die die Kuppelendstelle auf der Bahnhofstraße ersetzte. Im Jahr 1912 wurde die Wendeschleife zweigleisig ausgebaut. Die 40 Meter lange Wagenhalle wurde auf 85 Meter verlängert. Das Freiabstellgleis erhielt ein Schleppdach. Bis 31. Dezember 1963 waren hier Linienfahrzeuge beheimatet - vom 01. Januar 1964 bis
25. September 1982 hingegen nur noch Arbeitswagen und historische Straßenbahnen. Bis 1968 wurden jedoch während der Betriebs-pause Fahrzeuge einer Linie untergestellt. Ab dem 26. September 1982 konnten wieder Linienwagen beheimatet und repariert werden, nachdem man eine Grube für einen Tatragroßzug eingerichtete. Neben der "Kleinen Wagenhalle" wurde im November 1987 eine Freiabstellanlage mit sieben Gleisen eröffnet. Gefolgt 1991 mit einer Betriebswerkstatt und ein Jahr später konnte hier die erste LVB-Unterflurradsatzdrehmaschine in Betrieb genommen werden. Wenn ein Betriebshof mit vielen Linien keine Fahrzeuge mehr aufnehmen kann, werden Außenstellen eingerichtet, wo lediglich die Fahrzeuge abgestellt werden. Dies geschah im Juli 1991 mit Leutzsch, als sie zur Außenstelle des Straßenbahnhofs Angerbrücke wurde - bis 25. Mai 2001. Mit Inbetriebnahme des neuen Straßenbahnliniennetzes am 27. Mai 2001 wurde der Betriebshof nicht mehr benötigt und geschlossen. Während den umfangreichen Umbauarbeiten im Straßenbahnhof Angerbrücke von 2002 bis 13. Dezember 2004 war Leutzsch wieder komplett in Betrieb. Danach wurde die Unterflurradsatzdrehmaschine aber weiterhin genutzt. Der Betriebshof wurde nunmehr Standort der LVB-Tochter LIB (Leipziger Instandsetzungsbetriebe) mit ihren Gleisfahrzeugen für die Straße. Im Jahr 2005 nutzte die LEOLINER Fahrzeug-Bau Leipzig (LFB / FBL, seit 2007 HeiterBlick) die "Große Wagenhalle" für die Inbetriebnahme der selbstgebauten Straßenbahnen des Typs NGT6 - bis 2011.
Von Ende 2015 bis Ende 2017 war in der "Großen Wagenhalle" die Leipziger Sachspendenzentrale untergebracht, die wegen eines Heizungsdefekts ausziehen musste.
 
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