Der Straßenbahnhof Angerbrücke befindet sich an der Jahnallee im Ortsteil Lindenau und wurde im Jahr 1925 eröffnet. Seinen Namen bekam er durch die angrenzende Angerbrücke, die die Jahnallee und Kuhturmstraße über die Kleine Luppe verbindet. Am 04. Dezember 1925 eröffnete die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) ihren neuen Betriebshof. Dafür wurden die Höfe in Kleinzschocher (Kötzschauer Straße, 1898-1959, ab 1926 nur noch Schad- und Sonderwagen sowie ausgemusterte Fahrzeuge) und Plagwitz (Karl-Heine-Straße, 1881-1925, bis 1935 Depot für ausgemusterte Fahrzeuge) geschlossen. Errichtet wurden zwei Wagen-hallen, die "Große Wagenhalle" mit 165 Metern Länge und 15 Gleisen sowie die "Kleine Wagenhalle" mit 60 bis 120 Metern und acht Gleisen. Im hinteren Teil war die Betriebswerkstatt untergebracht. Sie besaß eine Schiebebühne, aber nur für zweiachsige Fahrzeuge. Und von 1950 bis 1990 eine Lackiererei, die sogar von Doppelstockbussen genutzt wurde. 1919 wurde die Villa (bekannt als Villa Angerbrücke) gekauft und ist seitdem Sitz der Betriebskrankenkasse, der Betriebsärzte und einiger Arztpraxen. In den Jahren 1950 bis 1990 hieß der Straßenbahnhof Angerbrücke "Straßenbahnhof Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF). Mit Inbetriebnahme der Tatrawagen im Februar 1969 wurde der Betriebshof Domizil für die ersten Tatrawagen. Zudem wurde ein fünfstöckiges Verwaltungs-gebäude mit Dienstwohnungen an der Jahnallee (damals Frankfurter Straße) gebaut, um die eine zweigleisige Wendeschleife führte.
Die Gruben in den Wagenhallen waren alle miteinander verbunden. Mit den Tatrawagen wurde auch die Betriebswerkstatt vergrößert und auf die technischen Anforderungen angepasst. Um den Straßenbahnhof für die Zukunft fit zumachen, das heißt unter anderem, breitere Gleisabstände für breitere Fahrzeuge und eine Betriebswerkstatt für Niederflurwagen, wurde Ende der 1990er Jahre ein umfangreicher Umbau konzipiert. Von 2001 bis 2005 erfolgte dieser in drei Abschnitten. Die "Große Wagenhalle" wurde von 165 auf 220 Metern Länge erweitert und erhielt zwölf Gleise, ursprünglich waren es 15. In der "Kleinen Wagenhalle" sind die Gleise entfernt worden und dient nun als Stellplatzfläche für Dienst- und Einsatzfahrzeuge. 2001 entstand bereits eine Umfahrung, abzweigend von der Jahnallee zum Gleis 1. Durch den Umbau wurden alle zwölf Gleise an die Umfahrung angeschlossen. Gegenüber dem Kammergebäude, an der Capastraße (bis 2015 Erich-Köhn-Straße) wurde eine Betriebswerkstatt mit 110 Metern Länge und zwei Gleisen errichtet. Die vorhandene zweigleisige Wendeschleife wurde aufgehoben. Von den drei Einfahrten und vier Ausfahrten gibt es nun zwei Einfahrten und vier Ausfahrten zur Jahnallee. Das Verwaltungsgebäude wurde saniert. in dem die Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) ihren Sitz hat. Der Bereich zwischen den Wagenhallen und der Jahnallee wurde zum Betriebspark und erweiterten Haltestellenbereich umgebaut. Die Haltestelle Angerbrücke, Straßenbahnhof wurde mit Bus- und Bahnsteigen ausgebaut - nach einem Architektenwettbewerb mit dem Dresdner Peter Kulka wurde das Projekt umgesetzt. Zwischen Kammergebäude und Betriebswerkstatt entstand außerdem ein großer Parkplatz für Mitarbeiter, Besucher und Omnibusse. Am 17. November 2004 hatte der Straßenbahnhof zum Länderspiel zwischen Deutschland und Kamerun, das im Zentralstadion ausgetragen wurde, seine erste Generalprobe nach dem Umbau. Hier waren die Zusatzkurse beheimatet, die die Fahrgäste vor und nach dem Spiel nach Hause transportierten. Die Neueröffnung fand im Jahr 2005/2006 statt.

Beheimatet sind folgende Linien: 1, 2, 3, 4, 7, 8, 14 und 15 - und folgende Fahrzeugtypen: T4D-M, NB4, NGT6, NGT8, NGT10 und NGT12.

           

Der Betriebspark erstreckt sind von der Angerbrücke (Kuhturmstraße) bis zur Villa an der Capastraße. Im südlichen Bereich dominieren noch die Ausfahrten vom Betriebshof, während zwischen dem Verwaltungsgebäude der LSVB und der Villa der BKK der Haltestellen-bereich nach Westen verlängert wurden. Danach schließt sich ein kleiner Park mit Wiesen, Hecken und Bäumen an. Sie ermöglichen von hier aus den Zugang zum Betriebshofgeländer der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH. 

               

Die Wasch- und Reparaturhalle an der Capastraße entstand im Mai 2004 und hat eine Länge von 110 Metern. Ausgeführt mit zwei Gleisen, Arbeitsständen, Arbeitsgrube mit einer Länge von 45 Metern. Dazu kommt eine Besandungsanlage, hier können zwei Großzüge gleichzeitig gefüllt werden. Die Halle ist über das Einfahrtsgleis kommend von der Jahnallee und der Gleisharfe im hinteren Betriebshofteil erreichbar. 

               

Der Straßenbahnhof Angerbrücke gehört zum Trias der LVB-Straßenbahnhöfe. Dazu gehören auch die Betriebshöfe Dölitz und Heiter-blick. Es sind die drei modernsten Betriebshöfe der Leipziger Verkehrsbetriebe.
 
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