Als Sandzug dienten zwei Fahrzeuge der Bauart ET57 und zwei Loren, die jeweils ein zweiachsiger Hochflurtriebwagen bzw. Beiwagen waren. Die Triebwagen hatten eine Länge von 10,90 Metern und eine Breite von 2,20 Metern. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 50 km/h. Zum Einsatz kam der Sandzug, um dem Bremssand zwischen dem Bauhof und den Wendeschleifen und Straßenbahnhöfen zu transportieren, damit die Straßenbahnfahrer ihre Fahrzeuge mit Bremssand befüllen konnten. Die Sandzüge wurden ab 2004 abgestellt.
 

 

 
Um den Bremssand an die Wendeschleifen zubringen, entstand im Jahr 1985 der erste Sandzug, bestehend aus Triebwagen und Beiwagen. Für den Triebwagen wurde ein Gothawagen des Typs ET57 (1317 ex 1617) verwendet und für den Beiwagen ein Fahrgestell eines Gothawagens des Typs G4, worauf eine Birne montiert wurde. In der Birne befand sich der Bremssand, der über einen Kompressor im Triebwagen gepumpt werden konnte. Die Fahrzeuge erhielten eine orange Lackierung mit einer schwarzen, später blauen Bauchbinde und die Beschriftung "Bremssand - Wir fahren für Ihre Sicherheit". Der Sandzug erhielt die Wagennummern 5071+5571. Zwei Jahre später wurde ein weiterer Sandzug angelegt, der die Wagennummern 5072+5572 erhielt. Der Triebwagen 5572 ist ex 1318 ex 1618. Ihre Tour starteten die Sandmännchen, wie sie bei den Leipziger Verkehrsbetrieben genannt wurden, im Bauhof an der Dessauer Straße (gegenüber lag der Straßenbahnhof Wittenberger Straße). Dort wurde der Bremssand in die Sandbirne (Lore) gepumpt. Und fuhren dann quer durch das Netz an die Wendeschleifen und in Straßenbahnhöfe, wo dieser in die Sandkübel abgelassen wurde. Die Straßenbahnfahrer mussten dann mit Hand und Becher den Bremssand in die vorgesehenen Sandbehälter füllen, die sich unter den Sitzen befanden. Die Niederflurwagen wurden in den Betriebshöfen mit einer Besandungsanlage befüllt, sodass dies an den Endstellen nicht mehr nötig wurde. Lediglich die unmodernisierten Tatrawagen mussten noch so befüllt werden. 2004 und 2005 erhielten die modernisierten Tatrawagen eine Besandungsklappe und konnten dann auch durch die Besandungsanlage in den Betriebshöfen gefüllt werden. Lediglich die T4D und B4D sowie T6A2 und B6A2 mussten noch mit Hand befüllt werden. Als erster Sandzug wurde Anfang 2004 die Garnitur 5071+5571 abgestellt. Und im August 2006 erfolgt dann auch die Abstellung von 5072+5572. Die Sandbirnen wurden 2004 und 2008 verschrottet. Die beiden Triebwagen in den Straßenbahnhof Leutzsch überführt und dienten als Ersatzteilspender für das Leipziger Straßenbahnmuseum, bis diese später auch verschrotten worden. An den Endstellen befinden sich weiterhin Sandkübel, die aber nun von Lastkraftfahrzeugen befüllt werden.
 
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